Die Schweiz hat die Chance vergeben, einen großen Schritt in Richtung EM 2020 machen. In der Qualifikationspartie gegen Irland kam die Nati nicht über ein 1:1 hinaus. Dabei hätte die Elf von Vladimir Petkovic in der Fremde leicht gewinnen können, doch agierte sie deutlich zu ideenlos. Dadurch rückte wieder ein Spieler in den Mittelpunkt, der die Schlagzeilen vor der Partie beherrscht hatte, obwohl er gar nicht dabei ist: Xherdan Shaqiri.
Spielbericht: Die Defensivreihen dominieren
Die Schweiz war in dieser Partie ohne Zweifel besser. Sie hatte mehr Ballbesitz, die bessere Passquote und mehr Abschlüsse als die Iren. Wirklich gefährlich war davon allerdings nichts – zumindest über weite Strecken. Die Abwehrreihen dominierten auf beiden Seiten das Geschehen. Und weder die Schweiz noch Irland hatten irgendeine Idee, wie sie den gegnerischen Defensivverbund knacken sollten.
Nicht ohne Grund fielen beide Treffer schließlich durch Glück. Die Schweiz ging in der 74. Minute durch Fabian Schär in Führung. Dieser hatte den Angriff selbst gestartet. Irgendwie landete die Kugel dann wieder bei ihm und der Verteidiger vollstreckte zum 1:0. In der 85. Minute folgte der Ausgleich: David McGoldrick verwandelte per Kopf eine Flanke von James McClean zum 1:1, weil Manuel Akanji das Timing beim Kopfball vermasselte. Der Treffer hatte allerdings einen deutlichen Schönheitsfehler: Er entstand aus einer Abseitsposition und hätte deshalb nicht zählen dürfen – aber das nützt hinterher bekanntlich nicht. Insgesamt war die Punkteteilung fair.
Shaqiri enttäuscht über Kapitänswahl
Dann wäre nur noch die Geschichte rund um Shaqiris Fehlen zu erzählen. Der Spielmacher war der Nati freiwillig ferngeblieben. Offenbar fühlt er von Coach Vladimir Petkovic nicht die gleiche Wertschätzung, die er von Ottmar Hitzfeld erfahren hat. Konkret geht es um die Kapitänswahl. Schon 2016 war Shaqiri gefrustet, dass er nicht Mannschaftsführer wurde. Die aktuelle Berufung Granit Xhakas hat diese alte Wunde wieder aufgerissen. Jeder wolle Captain sein. Er sei von der Hierarchie her ganz oben dabei – er müsste deshalb unter den Kapitänen sei. Sicher sei er enttäuscht – diese Sätze sagte Shaqiri nicht aktuell, sondern 2016. Durch den Kopf gehen sie ihm offenbar aber derzeit schon.